Winamp Remote, Überall-Musik

Bei dem kürzlich erschienenen Winamp 5.5 kann man optional auch Winamp Remote installieren. Bei der Installation werden die nötigen Daten dann aus dem Netz nachgeladen, die Stand-alone-Installdatei ist etwa zehn Megabyte groß.

Man erhält damit einen Media-Proxy, der zum einen die Dateien und Medien an einen Dienst übermittelt und zum zweiten on-demand die Media-Dateien streamt und teilweise auch aufbereitet. Dafür ist eine kostenfreie Registrierung nötig. Von da an kann man von fast überall auf der Welt auf seine Medien zugreifen, vorausgesetzt der Host-Rechner ist eingeschaltet, online und nicht hinter einer Firewall.

Winamp Remote auf dem HandyGetestet habe ich es im Heimnetzwerk mit Wireless-LAN. Mit dem Handy melde ich mich über den Browser beim Winamp-Remote-Service an und bekomme eine schlanke Oberfläche, über die ich navigiere. Entweder Musik oder Video, dann nach Ordner, Playlist, zuletzt gespielt, Datum, oder oder oder.

Das Streamen von Musik geht problemlos. Der Stream kommt in meinem Fall als WMA Version 9 an und hat alle nötigen Meta-Informationen. Es steht auch drin, wo auf der Festplatte die Datei liegt. So kann ich gemütlich in der Wanne einen Podcast hören, der auf meinem Rechner im Arbeitszimmer liegt. Kein lästiges Kopieren, keine Anlage auf dröhnen stellen, einfach entspannt hören.

Vorspulen und Pausieren sind auch fast kein Problem, wobei vorspulen im laufenden Betrieb zu Aussetzern geführt hat. Wenn ich stoppe, vorspule und Play drücke, wird wieder regulär in den Zwischenspeicher geschrieben und abgespielt.

Das selbe geht prinzipiell auch mit Videos. Aufgrund der größeren Auswahl an Codecs ist das allerdings etwas komplizierter. Quicktime-Movies sind etwas problematisch, MPEGs wurden anstandslos gestreamt, wobei es nicht ganz bildschirmfüllend auf dem Handy ist. Dazu ist das Bild nicht ganz flüssig. Ähnlich ist es mit DivX, aber eine gefühlte Rate von 10 bis 15 Frames/sec ist in Ordnung.

Komischerweise ging das Streaming vom Host zum Handy mit Google-Videos (natives Google-Format) problemloser: Das Bild war groß, der Ablauf flüssig. Allerdings wie bei der Musik gibt es Probleme, im laufenden Betrieb zu spulen.

Alles in allem eine schöne, billige und umfassende Idee, eine Media-Center-Umgebung zu schaffen. Meine Wii, mein Handy und mein Notebook können endlich meine Musik überall mitnehmen. Und bei Freunden eingeladen kann ich die Musik auch teilen und per Passwort gesichert auch hochladen (per E-Mail, was mich wundert).

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